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Zeit für Menschenrechte

Zeit für Menschenrechte
13.10.2022

Das diesjährige Human Rights Film Festival Berlin zeigt berührende, anregende und schockierende Filme – auch in den Hackeschen Höfen.

Kriege, Klimakrise und wachsende Armut verschieben auch die Lage der Menschenrechte in vielen Teilen der Welt. Seit 2018 ist das Human Rights Film Festival Berlin eine Art Gradmesser für die Menschenrechte auf der ganzen Welt. Das diesjährige Festival zeigt vom 13. bis 23. Oktober 2022, dass es aktuell nicht gut um das Leben in Freiheit, Würde und Gleichberechtigung steht. 

„Beyond Red Lines“ – so lautet das Thema des diesjährigen Festivals. „Nach der Machtübernahme der Taliban wurden in Afghanistan viele rote Linien überschritten. Durch den Krieg gegen die Ukraine hat der Titel nochmal eine ganz neue Dimension bekommen“, sagt Festival-Direktorin Anna Ramskogler-Witt. „Wie reagieren wir als internationale Gemeinschaft, wenn rote Linien überschritten werden? Welche Folgen hat das für unsere Gesellschaft? Das werden Fragen sein, die wir mit unseren Festivalbesucher*innen und Expert*Innen diskutieren möchten.“

Filme und Diskussionen im Hackesche Höfe Kino 

Das Festival zeigt insgesamt 40 Filme deutschlandweit online und offline in sechs Berliner Kinos. 19 der Filme werden im Hackesche Höfe Kino gezeigt. Der erste Beitrag heißt: „Ithaka“: Der Eröffnungsfilm erzählt die Geschichte von John Shipton. Der britische Antikriegsaktivist kämpft heute um seinen Sohn, den wohl bekanntesten politischen Gefangenen der Welt: Julian Assange. 175 Jahre Haft drohen dem WikiLeaks-Gründer in den USA. Dabei hat er es erst möglich gemacht, dass viele politische Hintergründe hinter massiven Menschenrechtsverletzungen sichtbar geworden sind. Die Doku wurde von Julian Assanges Bruder produziert.

Kinder im Krieg

Daneben spielt das große aktuelle politische Thema eine wichtige Rolle: Der Ukrainekrieg. Der Film „A House Made of Splinters“ greift den Krieg auf einer sehr emotionalen Ebene auf. Er zeigt Kinder in Luhansk in der Ostukraine, die zwischen Alkohol und Gewalt aufwachsen und Geborgenheit und Normalität suchen. Für wenige Monate finden drei Kinder Zuflucht in einem großen baufälligen Waisenhaus in der Nähe der Kampflinie. Im Februar 2022 wird das Haus zerstört. Das ganze Land kämpft nun ums Überleben – und die Kinder müssen aus dem Kampfgebiet fliehen. Der dänische Regisseur Simon Lereng Wilmont hatte schon 2017 mit Filmen auf den verdrängten Krieg in der Ukraine aufmerksam gemacht. 


Die Welt im Klimawandel

Über die Auswirkungen des Klimawandels berichtet der Film Aya beispielsweise. Der Film spielt an der Elfenbeinküste. Die Insel, auf der das junge Mädchen Aya zu Hause ist, wird langsam vom ansteigenden Meeresspiegel verschlungen. 

Mehr Hoffnung im Zusammenhang mit dem Klimawandel bietet der Film „Duty of Care – The Climate Trials“. Er erzählt die Geschichte des weltweit ersten wirklich relevanten Klimaurteils. Rechtsanwalt Roger Cox bringt den Ölmulti Shell vor Gericht, um dessen CO2-Ausstoß schneller als geplant zu verringern. 


Forum und Ausstellung

Das Human Rights Film Festival Berlin wurde von der entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Das diesjährige Festival richtet die Aktion gegen den Hunger zusammen mit Greenpeace und Save the Children aus. 

Begleitet wird das Festival wie in den vergangenen Jahren von einem Forum, das ein umfassendes Rahmenprogramm aus Lesungen, Gesprächen, einer Virtual Reality-Ausstellung und einer mehrtägigen Fachkonferenz beinhaltet.

Tickets und Zeiten im Hackesche Höfe Kino sind hier zu finden


Bildnachweis: Alle Bilder © Human Rights Film Festival Berlin/Aktion gegen den Hunger gGmbh